Zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit
Daniel Schenk
Grösste und kostbarste Verheissungen
Im ersten Teil des Epheserbriefes werden uns gewaltige Tatsachen enthüllt. „Atemberaubend“ müsste man sagen, hätte man sich nicht schon so sehr an diese Aussagen gewöhnt, dass sie uns fast selbstverständlich erscheinen. Sie sollen uns nie „gewöhnlich“ werden. Ich erinnere mich an die Zeit nach meiner Geistestaufe, wo ich auf den Knien vor dem Herrn lag und immer wieder dieselben Verse aus Epheser 1 las. Ich fing an, meinen Namen vor diese Verheissungen zu stellen und Gott nach jedem Vers zu danken, dass das auch für mich gilt. Dort hat der Herr mir die Augen für das Geheimnis Christi geöffnet. Ich fing an zu begreifen, dass es einen Plan Gottes gibt in einer viel grösseren Dimension, als was ich bisher erkannt hatte und das Gewaltigste dabei war, zu erkennen, dass ich in diesen Plan mit einbezogen bin. Es gingen mir geistliche Zusammenhänge auf und Worte, die ich früher gelesen und nicht verstanden hatte, rückten plötzlich an den richtigen Platz. Damals erkannte ich meine Berufung als ein Glied am Leibe Christi.
Unsere Bestimmung, ein Lobpreis für Ihn
Bei den meisten Dingen, die wir Menschen planen und tun, denken wir an den Ertrag. Was bringt es ein? Rentiert es etc., das sind die Fragen, die wir bei fast allen Entscheidungen stellen. Dieses Denken übertragen wir allzu leicht auch auf unsere Beziehung mit Gott. Leiste ich genug, um Seine Ansprüche zu erfüllen? Ist Er mit mir zufrieden? Als ob Gott auf unsere Mithilfe angewiesen wäre. Er wäre überhaupt nicht auf uns angewiesen, aber es ist Gnade, dass Er uns als Seine Mitarbeiter in Seinen ewigen Heilsplan und in Sein Werk mit einbezieht. Der eigentliche Grund unserer Berufung aber ist Seine Absicht, Sich an uns und durch uns zu verherrlichen. Paulus schreibt uns in Eph.1.1-14, was wir in Christus geworden sind und was Gott an uns und für uns getan hat und zwar zum „Lobpreis Seiner Herrlichkeit.“
Dreifacher Lobpreis
Lobpreis der Herrlichkeit (Verse 3-6)
Gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus. (Vers 3)
Auserwählt vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor Ihm seien.(Vers 4)
Vorherbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für Sich selbst, nach dem Wohlgefallen Seines Willens. (Vers 5)
Auf diese wunderbaren Zusagen folgt in Vers 6 der erste Lobpreis: „Zum Preis der Herrlichkeit seiner Gnade.“ Können wir einstimmen?
Lobpreis Seiner Herrlichkeit (Verse 6-12)
Begnadigt in dem Geliebten. (Vers 6)
Die Erlösung durch Sein Blut. (Vers 7)
Die Vergebung der Vergehungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er auf uns hat überströmen lassen. (Verse 7+8)
Er hat uns das Geheimnis Seines Willens kundgetan nach Seinem Wohlgefallen, das heisst, Er hat uns in Seinen Plan betreffend der Verwaltung der Äonen eingeweiht, dass er nämlich in Christus alles unter ein Haupt zusammenfassen will, sowohl das, was auf der Erde, als auch das, was in den Himmeln ist. (Verse 9+10)
In Ihm haben wir ein Erbteil erlangt, denn wir sind nach Seinem Vorsatz vorherbestimmt. (Vers 11)
Nach diesen wunderbaren Offenbarungen bricht Paulus in den zweiten Lobpreis aus: „Damit wir zum Preis seiner Herrlichkeit seien.“ Geht es uns auch so?
3. Lobpreis (Verse 13+14)
Das Wort der Wahrheit des Evangeliums vernommen. (Vers 13)
Das Wort geglaubt. (Vers 13)
Versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheissung. (Vers 13)
Dadurch haben wir das Pfand unseres Erbes für die Leibeserlösung (Entrückung) empfangen. (Vers 14)
Auf die Beschreibung dieser unerlässlichen Schritte der Annahme der vollen Erlösung, die uns unsere geistliche Zukunft sichern, folgt der dritte Lobpreis: „Zum Preise seiner Herrlichkeit.“ In diesen stimmen auch wir von ganzem Herzen ein.
Die Leibeserlösung, unser nächstes Ziel
Die Leibeserlösung ist das Ziel, der Höhepunkt. Dort wird unsere Berufung und Erwählung sichtbar werden. Bis dorthin ist unser Weg ein Glaubensweg. Dass wir diesen Glaubensweg gehen, dient auch zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit, denn wir bezeugen damit unser unbedingtes Vertrauen zu Ihm. Wir verlangen nicht nach Sichtbarkeit, uns genügt Sein Wort und die Gegenwart und das Zeugnis des Heiligen Geistes. So gehen wir eine bestimmte Anzahl Jahre durch dieses Leben und verherrlichen Ihn als eine neue Schöpfung mit unserem Wandel. Wir sind der lebendige Beweis, an dem Engel und Menschen sehen können, dass das Wort Gottes wahr ist. Ja, die Verheissungen Gottes sind keine leeren Versprechungen, das wollen wir mit unseren Leben unter Beweis stellen, zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit. Dadurch dass Gott gerade das erwählt hat, was schwach und vor der Welt gering ist, wird die Gnade noch herrlicher auf den Leuchter gestellt. Wie werden wir dort zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit dienen, wenn wir vor dem Thron Gottes erscheinen und dem Bilde des Sohnes gleich sein werden. Ja wie sehr werden da Er und der Reichtum Seiner Gnade verherrlicht. Es gibt dann niemand im ganzen Universum, der nicht wüsste, wer wir einst waren und dass wir das, was wir jetzt sind, aus Gnade geworden sind. Es ist das Werk Gottes, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade.
Gefässe zu ehrenvoller Verwendung
2.Tim.2.20+21: „In einem grossen Haus aber sind nicht allein goldene und silberne Gefässe, sondern auch hölzerne und irdene, und die einen zur Ehre, die anderen aber zur Unehre. Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, wird er ein Gefäss zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.“
Es gibt Gefässe, die dienen einem gewöhnlichen und praktischen Zweck. Diese müssen nicht aus Gold oder Silber sein. Goldene Gefässe haben eine andere Bestimmung als irdene und hölzerne. Ihr Nutzen besteht darin, dass sie den Besitzer ehren und verherrlichen, indem sie seinen Reichtum zur Schau stellen. Wenn er goldene Gefässe auf den Tisch stellt, kann jedermann erkennen, dass er reich ist. Diese Gefässe sollen repräsentieren. Wir sind für Gott wie goldene Gefässe, das sagt uns diese Schriftstelle. Goldene Gefässe, zu ehrenvoller Verwendung und zu jedem guten Werk brauchbar.
Auch in Römer 9 lesen wir von Gefässen:
Rö.9.21, 23 + 24: „Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäss zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? ….damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefässen des Erbarmens zu erkennen gebe, die er zur Herrlichkeit vorher bereitet hat, nämlich an uns, die er auch berufen hat, nicht allein aus den Juden, sondern auch aus den Nationen.“
Auch aus diesen Versen erkennen wir unsere Bestimmung, den Reichtum Seiner Herrlichkeit zur Schau zu stellen. Er hat uns zur Herrlichkeit vorher bereitet. Damit meint Paulus nicht nur die zukünftige Herrlichkeit, die wir empfangen wenn wir im Himmel sind. Er meint auch die Herrlichkeit, die Gott durch die neue Schöpfung jetzt schon gegenüber Engeln und Menschen durch die Gemeinde zur Schau stellt.
Würdig wandeln, zu allem Wohlgefallen
Kol.1.9+10: „Deshalb hören wir nicht auf, … für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk…“
Auch diese Schriftstelle zeigt uns klar das Anliegen des durch den Heiligen Geist erleuchteten Apostels. „Des Herrn würdig wandeln“, „zu allem Wohlgefallen“, „fruchtbringend in jedem guten Werk“, das sind die Stichworte in diesen Versen.
Lassen wir die kostbaren Verheissungen aus Eph.1.3-14 auf uns einwirken, indem wir sie glaubend für uns benennen. Lasst uns aber auch bereit sein, alles aus unseren Leben ausräumen zu lassen, was Ihn nicht verherrlicht, damit wir als goldene Gefässe den Reichtum Seiner Herrlichkeit zur Schau stellen. Amen.