Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

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Wiedergeburt

Daniel Schenk

 

Was versteht man unter „Wiedergeburt“?

  Wenn wir von Wiedergeburt reden, verstehen nicht alle Menschen das Gleiche. Viele denken dabei an „Reinkarnation“, denn der Einfluss des Buddhismus und des Hinduismus in unserer Gesellschaft ist gross.

  Unter Reinkarnation versteht man die „Wiederverkörperung“. Das heisst, man wird nach diesem Leben zu einem späteren Zeitpunkt wiederum geboren. Ob als Mensch oder als Tier, das hängt ab vom Lebenswandel (Karma) im jetzigen Leben. Die einzelnen Lehren haben davon unterschiedliche Vorstellungen.

  Nebst dem Buddhismus und Hinduismus findet sich diese Lehre auch in der „Kabbala“ (jüdische Geheimlehre). Die hebräische Bibel (der von Gott inspirierte Text) enthält keine Hinweise auf Reinkarnation.

  Auch im Neuen Testament findet sich diese Lehre nicht. Jedoch weiss man, dass die Gnostiker die Lehre der Reinkarnation in die frühe Gemeinde gebracht haben. Man geht davon aus, dass sich die Warnung von Paulus an Timotheus in 1.Tim.4.20+21 auf die Gnosis bezieht.

  Auch in der heutigen Zeit taucht diese Lehre in „christlichen“ Kreisen auf. Darum müssen wir uns klar am Wort Gottes orientieren und nicht an irgendwelchen ausserbiblischen Schriften.

  In den orthodoxen, katholischen und anglikanischen Kirchen lehrt man, dass die Wiedergeburt eine Wirkung der Taufe (Kindertaufe) sei. Auch viele Protestanten denken so.

   Die liberale Theologie versteht unter Wiedergeburt eine moralische Veränderung oder ein religiöses Erlebnis

 

Was lehrt die Bibel über die Wiedergeburt und warum ist sie notwendig?

  Die Wiedergeburt war im Alten Bund nicht möglich, denn wir können nur wiedergeboren werden aufgrund der Auferstehung Jesu aus den Toten. Deshalb orientieren wir uns in dieser Frage am Neuen Testament. Der Grund dafür, warum Wiedergeburt notwendig ist findet sich jedoch im Alten Testament, am Anfang der Menschheitsgeschichte.

  Seit dem Sündenfall, als die ersten Menschen Gottes Ordnungen übertraten und dem Teufel gehorchten, indem sie von der verbotenen Frucht assen, ist der Mensch geistlich tot.

1.Mose 2.16+17:  Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!

  In 1. Mose 3.6 lesen wir dann, dass Adam und Eva doch gegessen haben. Sie sind aber nicht physisch, sondern geistlich gestorben und wurden aus dem Paradies und aus der Verbindung mit Gott ausgeschlossen. Seitdem ist jeder natürlich geborene Nachkomme Adams geistlich tot.

Eph.2.1+5;  Auch euch, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden.

  Durch den Glauben an Jesus Christus wird der Mensch geistlich für Gott lebendig und kommt in eine Beziehung mit Gott dem Vater.

Eph.2.4+5 Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet! (auch Kol.2.13)

  Ein wiedergeborener Mensch ist eine neue Schöpfung.

2. Kor.5.17 Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.  

Die Bibel braucht folgende Ausdrücke:

  • Wiedergeboren
  • aus Gott geboren
  • aus dem Geist geboren
  • von oben her geboren

  Bei der Wiedergeburt wird nicht der Leib und nicht die Seele, sondern der Geist neu geboren und für Gott lebendig gemacht.

  Wiedergeborene Menschen sind Kinder Gottes:

Joh.1.12-13:  So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.  

  Durch die Wiedergeburt wird man der göttlichen Natur teilhaftig und wird ein Erbe Gottes.

2. Petr 1.4: Damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet.

Rö. 8.17: Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi.

 

Was sagte Jesus über die Wiedergeburt?

Im 3. Kapitel des Johannesevangeliums lesen wir, dass ein Pharisäer bei Nacht zu Jesus kam und ihm bekannte, „Wir wissen, dass du ein von Gott gesandter Lehrer bist“. Die Wunder und Zeichen, die Jesus tat, haben ihm das bestätigt. Er hatte noch keine Frage gestellt, da hat Jesus ihm schon geantwortet, denn er kennt die innersten Fragen des Herzens. Sicher ging es darum, wie erlange ich das ewige Leben?

  Wir wollen schauen, was Jesus ihm sagte:

Joh. 3.3-7: Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem (von oben her) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

  Hätte Jesus die „Reinkarnations-Lehre“ vertreten, dann hätte er die erstaunte Frage des Nikodemus, ob man ein zweites Mal als Säugling geboren wird, bejaht. Er hat aber klar gesagt, dass es sich um eine geistliche Geburt handelt. Aus Wasser, was meines Erachtens in diesem Zusammenhang das Wort Gottes bedeutet (Wasserbad im Wort) und Geist.

  Dass das Wort Gottes der Same der Wiedergeburt ist, bestätigt auch Petrus in

1. Petr.1.23  Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.  

  Bei unserer natürlichen Geburt wurden wir aus dem Fleisch und als Fleisch geboren. Fleisch und Blut können aber gemäss 1.Kor.15.50 das Reich Gottes nicht erben. Darum sagte Jesus ganz ausdrücklich: „Ihr müsst von neuem geboren werden“. Er sagte nicht: „es wäre gut“, sondern „ihr müsst“. Die gleiche Konsequenz geht auch daraus hervor, dass er in diesem Gespräch zwei Mal sagte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem (oder aus Wasser und Geist) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

 

Wiedergeboren durch die Auferstehung Jesu aus den Toten

  Wenn Jesus nicht aus den Toten auferstanden wäre, könnten wir nicht von neuem geboren werden. Die Auferstehung Jesu ist somit die Grundlage für die Wiedergeburt. Das lesen wir in

1.Petr.1.3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch.

 

Welche Schritte muss der Mensch tun, um errettet zu werden?

 Auf diese Frage gab Petrus eine für alle Zeiten gültige Antwort, als er an Pfingsten in Jerusalem gefragt wurde: „Was sollen wir tun?“ Er lehrte sie die Schritte, die wir auch „Bekehrung“ nennen (Apg.2.38). Er sagte aber auch, dass Gott dann auch ihnen die Gabe des Heiligen Geistes schenken würde, so wie sie es bei den 120 Jüngern sahen.

  Die Schritte, die wir tun müssen, sind:

  • Busse (Entscheidung zur Umkehr)
  • Glauben
  • Taufe

   Das ist alles, was wir tun können zu unserer Errettung. Das Weitere ist Gottes Wirken und Geschenk:

  • Gnade
  • Wiedergeburt
  • Taufe im Heiligen Geist

  Die folgenden drei Schriftstellen bestätigen uns das oben Gesagte. Wir sind so froh und dankbar, dass Gott uns einen so einfachen und für uns Menschen gangbaren Weg erschlossen hat.

Apg.2.38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.  

Apg.16.30 Und er (der Kerkermeister zu Philippi) führte sie (Paulus und Silas) heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus.

Eph.2.4 Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet!  

  Jemand sagte: Bekehrung und Wiedergeburt sind zwei Seiten derselben Medaille. Bekehrung ist die menschliche, Wiedergeburt die göttliche Seite.

 

Die Wiedergeburt ist Teil unserer Errettung:

Tit.3.4-7 Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes. Den hat er durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden.  

Mit dem Herzen glauben und mit dem Mund bekennen:

  Um errettet zu werden muss man glauben. Nicht nur intellektuell, sondern mit dem Herzen und es auch mit dem Munde aussprechen. So schreibt es Paulus im Römerbrief:

Rö.10.9+10 Dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil (Rettung).  

 

Wie kann ich wissen, dass ich wiedergeboren bin?

  Wiedergeboren sein ist nicht eine Sache der Gefühle, obschon es sehr glücklich macht, wenn die Sündenlast weg ist und man Heilsgewissheit hat. Auch gibt der Geist Gottes unserem Geist Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind (Rö.8.16). Es gibt jedoch Momente, wo wir keine guten Gefühle haben. Da können sehr schnell Zweifel aufkommen. Du bist aber nicht an einem Tag wiedergeboren und am nächsten Tag nicht, nur weil du schlechte Gefühle hast. Heilsgewissheit entsteht, indem man an den Verheissungen Gottes festhält.

Wir können uns aber prüfen, ob wir die vorgängig erwähnten Schritte: Busse, Glauben, Taufe, gemacht haben. Wenn das nicht klar ist, dann gilt es, das Versäumte nachzuholen.

Einige Wirkungen der Wiedergeburt:

  • Liebe zu Jesus und zu Gott dem Vater.
  • Liebe zu den Menschen.
  • Das Wort Gottes spricht uns an.
  • Neue Gesinnung.
  • Die Sünde ist nicht mehr Herr über uns.

1. Joh.3.9: Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist (auch Rö.6.11-14).

  Ein wiedergeborener Mensch fühlt sich in sündiger Umgebung nicht mehr wohl.  Das entspricht nicht mehr seiner neuen Natur. Er wird wohl noch angefochten und, wenn er nicht wachsam ist, kann er sogar fallen. Wer aber die Sünde bekennt und lässt, empfängt Vergebung (1.Joh.1.9).

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