Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

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Werke

Daniel Schenk

Gott offenbart sich durch Seine Werke, so steht es in Rö.12. der alte Bund ist voll von Zeugnissen über die Werke Gottes. Auch wir als Gläubige sind das Werk Gottes (Rö.14.20). So wie der Vater ein wirkender Gott ist, so wirkt auch Jesus Christus und so wirkt auch der Heilige Geist. Jesus sagte: „Mein  Vater wirkt bis jetzt, daher wirke auch ich“ (Joh.5.17). Die Gemeinde als Christi Leib ist selbst das Werk des Herrn und durch sie tut Er auch Seine Werke. Die Bibel redet auch von bösen Werken und von den Werken des Teufels. Sie sagt uns aber auch, dass Jesus gekommen ist, um die Werke des Teufels zu zerstören. Das ist unser Glaube, darum reden wir nicht über die Werke des Teufels, sie sind zerstört, auch wenn wir sie in dieser Welt noch sehen. Bald kommt der Tag, wo der völlige Triumph unseres Herrn Jesus Christus offen­bar wird, bis dahin leben wir im Glauben, dem des Sohnes Gottes, dann können uns die Werke des Teufels nicht beeinflussen und aufhalten.

Eph.5.11 sagt uns: „Und habt keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, deckt sie vielmehr auf“.

   Die Bibel macht verschiedene Aussagen über „Werke“, und zwar sowohl positive wir auch negative. Dabei stellen wir folgendes fest:

  • Werke sind göttlich und von Gott gewollt, sie gehören auch zum Leben eines Gottesmenschen.
  • Für gute Werke, die im Glauben und aus Liebe getan werden, gibt es Lohn.
  • Gute Werke können keine schlechten Werke (Sünden) aufheben oder vergeben.

Jesus ermahnte die Juden, um das „Ewige Leben“ besorgt zu sein. Da fragten sie Ihn: „Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?“ Jesus ant­wortete und sprach zu ihnen: „Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den Er gesandt hat.“ (Joh.6.28+29.) Jesus hat nur ein „Werk“ erwähnt, das zum Erlangen des Ewigen Lebens erforderlich ist, nämlich glauben.


Gesetzeswerke

Werke dürfen nicht in dem Sinne getan oder verstanden werden, als könnten wir dadurch Gerechtigkeit erlangen oder dem vollbrachten Werk unseres Herrn Jesus Christus noch etwas hinzufügen oder es verbessern. Paulus, der ja von seiner Herkunft und Erziehung her ein Mann des Gesetzes und somit der Werke war, hat von Gott eine Offenbarung für uns Nationen bekommen. Er hat eine Glaubensgerechtigkeit verkündigt, die nicht von Werken abhängig ist sondern durch den Glauben erlangt werden kann. Wer trotzdem auf seine eigenen Werke vertraut, steht in Gefahr, den in Christus empfangen Segens zu verlieren (Gal.5.4).

Rö.3.20: „Darum: aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor Ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“

Rö.3.28: „Denn wir urteilen, dass ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.“

Rö.4.5:. „Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“

Rö.11.6: „Wenn aber durch Gnade, so nicht mehr aus Werken; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade.“

Gal.2.16: „Aber da wir wissen, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken ge­rechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Christus Jesus, haben wir auch an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus ge­rechtfertigt werden und nicht aufgrund von Gesetzeswerken, weil aus Gesetzes­werken kein Fleisch gerechtfertigt wird.“

Gal.3.10: „Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch.“

Tit.3.4+5: „Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland‑Gottes erschien, errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit voll­bracht, wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Wasch­ung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.“

   Wenn man die Schrift nur „einseitig“ liest, könnte man den Eindruck erhalten, Gott sei gegen die Werke. Dies ist aber nicht der Fall. Aber unsere Werke, auch die besten, sind nie vollkommen genug, dass sie der Vollkommenheit und Heiligkeit Gottes genügen und entsprechen könnten. Wir sind nicht gerecht und gerettet durch Werke, auch können wir unseren Stand als Söhne und in Christus nicht durch Werke verdienen. Unser Stand soll aber durch die Werke bestätigt werden. Ich betrachte die guten Werke als eine Dankesbezeugung an Gott. Sie sind eine Frucht der Gerechtigkeit, ein „Ausfluss“ der neuen Schöpfung. Wenn Christus in uns wohnt, werden durch uns Seine Werke und an uns Sein Wesen offenbar.

   In Epheser 2 ist die Stellung der Werke wunderbar beschrieben, sie konnten nichts beitragen zu unserer Rechtfertigung, das ist allein Gnade. Aber sie gehören zur neuen Schöpfung, zur Heiligung und zum Wandel in Christus.

Eph.2.8‑10: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“


Geschaffen zu guten Werken

Eph.2.8‑10 leitet wunderbar über zu den „guten Werken“ (griechisch „erga kala“). Diese werden in den Briefen des Apostels Paulus oft erwähnt. So wie der Dienst unseres Herrn Jesus nicht nur in Worten bestanden hat, sondern in erster Linie in Werken, so offenbart sich auch das Leben Jesu in Seinen Gliedern sowohl in Worten als auch in Werken.

Kol.3.17: „Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch Ihn.“

2.Thess.2.16+17: „Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater …. tröste eure Herzen und befestige sie in jedem guten Werk und Wort.“

2.Tim.3.17: „Damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig zugerüstet.“

Tit.2.7: „Indem du in allem dich selbst als ein Vorbild guter Werke darstellst.“

Tit.2.14: „Und sich ein reines Volk zum Eigentum zu schaffen, das eifrig auf gute Werke bedacht ist.“

Tit.3.14: „Es sollen aber auch die Unsrigen lernen, sich guter Werke zu be­fleissigen, zur Befriedigung notwendiger Bedürfnisse, damit sie nicht un­fruchtbar seien.“

1.Petr.2.12: „Und führt einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie da, wo sie euch als Übeltäter verleumden, doch auf Grund der guten Werke, die sie sehen, Gott preisen am Tage der Untersuchung.“

Jak.2.17: „Der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.“

   Eine Aufzählung von guten Werken finden wir in 1.Tim.5.10. Dabei handelt es sich um praktische Hilfeleistungen, um Bedürfnisse, die vorhanden sind, solange wir im Leibe der Erniedrigung leben. Wir dürfen die praktischen Werke nicht „vergeistlichen“, sonst entsprechen wir nicht dem Willen Gottes und bringen uns auch um den Lohn.

1.Tim.5.10: „Ein Zeugnis guter Werke hat; wenn sie Kinder aufgezogen, Gast­freundschaft geübt, der Heiligen Füsse gewaschen, Bedrängten ausgeholfen hat, jedem guten Werk nachgekommen ist.“

 

Christus wirkt in uns

Die guten Werke sind nicht das Resultat unserer eigenen Anstrengung und unse­rer Natur. Diese ist seit dem Sündenfall im Paradies verdorben und Paulus schreibt in Rö.3.12: „Da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“ Wenn wir die vor Gott wohlgefälligen Werke aus unserer Kraft tun wollen, kommen wir in Stress und Entmutigung. Die nachfolgenden Schriftstellen zeigen uns, dass Er in uns wirken will, und das führt uns in die Ruhe Gottes.

Eph.2.10: „Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“

Phil.1.6: „Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, welcher ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“

Phil.2.13: „Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen.“

Hebr.13.21: „Der Gott des Friedens aber… vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus.“


Werk des Herrn, Dienst für die Erbauung der Gemeinde

Nachfolgend sind einige Schriftstellen aufgeführt, die sich nicht einfach auf gute Werke im Allgemeinen beziehen, sondern auf das Werk des Herrn als Dienst an der Gemeinde:

1.Kor.9.1: „Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn?“

1.Kor.15.58: „Darum meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, alle­zeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist.“

Eph.4.12: „Zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi.“

1.Thess.5.13: „Haltet sie (die Vorsteher) um ihres Werkes willen desto grösser­er Liebe wert.“

1.Tim.3.1: „Das Wort ist gewiss: Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trach­tet, so begehrt er ein schönes Werk.“

1.Tim.4.5: „Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst!“


Ich kenne deine Werke

Der Herr achtet auf die Werke. In fünf der sieben Sendschreiben steht wört­lich: „Ich kenne deine Werke“. Zu Smyrna sagt Er: „Ich kenne deine Drangsal und deine Armut“ und zu Pergamon: „Ich weiss, wo du wohnst“. Ephesus wird ermahnt: „Tue Busse und tue die ersten Werke.“ Ephesus hatte viele guten Werke und stand doch nicht im völligen Wohlgefallen des Herrn, denn sie hatten die erste Liebe verlassen. Der Antrieb für die guten Werke soll die Liebe sein, sonst zählen sie nicht, so lesen wir es in dem viel zitierten 1.Kor.13.


Prüfung und Belohnung der Werke

Off.20.12+13 redet über das Endgericht. Es heisst: „Und sie wurden gerichtet, nachdem was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken“. Diese Aussage bezieht sich auf die bösen Werke der Ungläubigen. Die in Christus erfundenen Gläubigen kommen nicht in dieses Gericht, denn sie haben eine „frühere Erwart­ung“. Sie kommen vor das Preisgericht (siehe WIL Nov.94) und empfangen Lohn für die Werke, die den göttlichen Kriterien entsprechen. Werke die aus dem Glauben und aus der Liebe getan wurden, werden belohnt. Was zur eigenen Ehre oder sonst aus einem ungöttlichen Antrieb getan wurde, wird verbrennen.

1.Kor.3.12‑15: „Wenn aber jemand auf diesen Grund (Jesus Christus) Gold, Sil­ber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird eines jeden Werk offenbar werden; der Tag wird es klar machen, weil es durchs Feuer offenbar wird. Und welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erproben. Wird jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleiben, so wird er Lohn empfangen; wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden.“

1.Kor.4.5: „Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, welcher auch das im Finstern verborgene ans Licht bringen und den Rat der Herzen offenbaren wird; und dann wird einem jeden das Lob von Gott zuteil werden.“

1.Petr.1.7: „Damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer erfunden wird als die des vergänglichen Goldes, das aber durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi.“

   Zusammenfassend halten wir fest, wir sind nicht durch Werke gerecht, aber wir sind geschaffen zu guten Werken. Lasst uns darin wandeln, damit wir Lohn empfangen an jenem Tage.

(März 1996)

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